Vom Moment des Innehaltens
Grenzen des Alltags
Dabei erwiesen sich die kleinen und liebgewonnenen Gewohnheiten des Alltags für den Bregenzerwälder als größte Herausforderung. Der Grund: Es verhalte sich beim Verzicht auf Fleisch ähnlich wie beim Alkohol in der Fastenzeit. „Auch wenn man der Meinung ist, dass man bereits sehr wenig konsumiert – der bewusste Verzicht ist mitunter schwieriger als im Vorfeld angenommen“, erklärt er. So komme im Haus Schwarz seit Jahren wenig Fleisch auf den Teller – in der Kantine bei der Arbeit oder im Wirtshaus werde aber nicht darauf verzichtet. „Und genau hier wird einem beim Versuch bewusster zu konsumieren der Spiegel vorgehalten“, weiß der Hobby-Ziegenhalter aus seiner Erfahrung zu berichten. Auch wenn er sich nicht zum Vegetarier gewandelt habe: „Ich esse Fleisch jetzt sehr viel bewusster und frage mich zu allererst – wo kommt es her?“ Er habe sich dabei ertappt, heute deutlich öfter nach dem regionalen Etikett zu fragen.
Neue Wege in der Mobilität
Liebgewonnene Gewohnheiten zu hinterfragen ist dem Bregenzerwälder aber nicht neu. Der Raiba-Mitarbeiter beschreitet auch in der Mobilität neue Wege – und hat sich vor drei Jahren bewusst für die Anschaffung eines Elektroautos entschieden. „Das ist zwar auch keine Lösung für unser Mobilitätsproblem, aber es durchbricht in einem ersten Schritt alte Denkmuster“, erklärt er mit Verweis auf seinen Freundeskreis. Wurde die Anschaffung aufgrund der begrenzten Reichweite – „damit schaffst du es ja nicht einmal bis nach Innsbruck“ – anfänglich sehr kritisch betrachtet, liebäugle mittlerweile auch einer seiner Freunde mit dem Umstieg auf Elektroantrieb. „Man hinterfragt viele unnötige Wege – und überlegt sich eben nicht nur einmal: Muss ich dort jetzt wirklich hin? Die notwendige Reichweitenplanung bewirkt, einen Moment innezuhalten und ein Stück weit das Tempo zu drosseln. In unserer schnelllebigen Zeit sicherlich nicht verkehrt“, so der Bregenzerwälder.
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