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CO2-Bilanz: Menüs im Vergleich

Die Ernährung wirkt sich auf die persönliche CO2-Bilanz aus, das hast du vielleicht schon gehört oder an anderer Stelle auf dieser Website gelesen. Auch, dass wir jeden Tag mehrmals entscheiden, was wir essen - und damit auch, welche Auswirkungen das hat.

Saisonal, regional, bio

Für zuhause relativ klar: wir kaufen die Lebensmittel selbst ein, wir entscheiden, was wir kochen und was wir essen. Weniger Fleisch (dafür in bester Qualität), mehr Alternativen wie Gemüse oder Getreide. Soll das die Energie- und Klimaauswirkungen unserer Ernährung tatsächlich verbessern, sollte auf saisonales Gemüse mit kurzen Transportwegen und möglichst wenig Kunstdüngereinsatz (daher bio) zurückgegriffen werden.

Schön und gut, aber ich esse viel auswärts

Was für zuhause gilt, gilt auch in der Kantine oder im Gasthaus. Doch ist es tatsächlich so, dass Gerichte ohne oder mit wenig Fleisch eine bessere CO2-Bilanz aufweisen? Ja, sagen wir. Denn wir haben uns einen aktuellen Menüplan aus der Kantine eines Vorarlberger Unternehmens angeschaut und die CO2-Bilanz errechnet.

 

CO2-Bilanz Menüs
Gerichte ohne oder mit wenig Fleisch und saisonalem Gemüse leisten einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Ernährung.

 

Ersetzt du zum Beisipiel zweimal wöchentlich ein Fleischgericht durch ein fleischloses, spart das im Lauf eines Jahres soviel CO2 wie eine Autofahrt nach Wien verursacht.

Warum ist das so?

Fleisch hat eine hohe CO2-Bilanz.

Das hat mit dem Methanausstoß der Wiederkäuer  und dem schlechteren Kalorienumsatz von Rindern im Gegensatz zu anderen Fleischlieferanten zu tun (darum hat Rindfleisch eine deutlich höhere CO2-Bilanz als Schweinefleisch oder Geflügel), aber auch mit dem Anbau von Futtermitteln (Kraftfutter stammt oft aus Südamerika, und da wird Regenwald zur Schaffung von Anbauflächen abgeholzt, was zusätzlich CO2 freisetzt) und aus der Herstellung und Ausbringung von Kunstdünger.

Daher bilanzieren die Hacklaibchen am höchsten (wegen des Rindfleischanteils im Faschierten) und die Fleischgerichte generell höher als die anderen. Ausgenommen der kalte Schweinebraten mit Salat, dies aber weil die verwendete Menge Fleisch geringer ist, als in den anderen Fleischgerichten.

Milchprodukte haben eine umso höhere CO2-Bilanz

je mehr Milch zur Herstellung verwendet werden muss: Joghurt eine geringe (für 1 kg Joghurt braucht’s nur etwas mehr als 1 kg Milch), für 1 kg Käse über 10 und für 1 kg Süßrahmbutter über 20. Darum ist zum Beispiel bei den Getreidelaibchen mit Salat der Sauerrahmdip für 2/3 der CO2-Emission verantwortlich oder bei den gratinierten Polentaschnitten Butter und Parmesan für knapp die Hälfte.

Reis ist eine CO2-intensive Beilage

1 kg Reis hat die gleichen Emissionen (etwas mehr als 6 kg) wie 4 kg Nudeln, 10 kg Polenta oder 20 kg Kartoffeln. Das hat nichts mit dem Transport zu tun (gilt auch für Reis aus Italien), sondern mit dem Anbau unter Wasser, wo das sehr klimawirksame Treibhausgas Methan entsteht.
Mitentscheidend bei den Beilagen ist die Art der Verarbeitung: Pommes Frites haben einen zehnmal größeren CO2-Rucksack, als die Kartoffeln selbst. Beim Veggieburger (dem fleischlosen Gericht mit dem größten CO2-Fußabdruck) verbuchen die Pommes die Hälfte der Emissionen.

Bioprodukte haben

bis zu 20% kleinere CO2-Rucksäcke als konventionell hergestellte Lebensmittel.

 

Und noch ein Hinweis

In der Produktion von Lebensmitteln ist oft von Methan oder Lachgas die Rede, die Lebensmittel werden aber in CO2 bilanziert. Dazu werden Methan, Lachgas und andere Treibhausgase in CO2 umgerechnet und man spricht dann von CO2-Äquivalenten. So schlägt sich beispielsweise die Emission von 1 kg Methan als 21 kg CO2-Äquivalente in der CO2-Bilanz von Fleisch, Milchprodukten oder Reis nieder, bei Lachgas (wird auf intensiv gedüngten Böden freigesetzt) entspricht 1 kg sogar über 300 kg CO2. Die oben genannten Werte sind also CO2-Äquivalente.

Quellen

  • WWF
  • Zurück zum Ursprung (Daten vom FIBL)
  • REWE Pro Planet (Daten vom Wuppertal Institut)