Auf Entdeckungsreise mit Bus & Bahn
„Möchte fit bleiben“
„Wir haben bereits vor elf Jahren, als wir von Dornbirn nach Götzis gezogen sind, gesagt, dass wir das Autofahren einschränken wollen“, erklärt Anja. Zusammen mit ihrem Mann wolle sie den Kindern Alternativen vorleben – und von der vermeintlichen Selbstverständlichkeit des Autos wegkommen. „Natürlich wäre es oft bequemer, auf das Auto zurückzugreifen. Aber unsere Kinder haben verstanden, dass es auch anders geht“, freut sich die Götznerin. Bemerkenswert – auch, weil das Familienauto aufgrund der abendlichen Arbeitszeiten von Papa Robert nahezu den ganzen Tag zur Verfügung stehen würde. Was dahinter steckt? „Neben dem Energie-Aspekt ist mir die Gesundheit außerordentlich wichtig. Ich möchte für meine Kinder Vorbild sein“, argumentiert die engagierte Mutter.
Öffentliche Verkehrsmittel als Erlebnis
Und wenn die Lust am Fußmarsch ins Dorf oder zum Bahnhof doch einmal enden wollend ist, profitiert die Familie von guten Bus-Intervallen unmittelbar vor der Haustüre. „So haben wir in diesen drei Wochen die Chance genutzt und meine Schwester in Schwarzenberg besucht. Für die Kinder war das ein großer Erlebnis – insgesamt zwölf Mal sind wir in öffentliche Verkehrsmittel ein- und ausgestiegen“, erinnert sie sich. Mühsam sei das trotzdem nicht gewesen. Im Gegenteil: „Die Verbindungen waren super“, so die Mutter. Sie genieße diese „intensive Zeit“ mit ihren Kindern in vollen Zügen.
„Natürlich wäre es oft bequemer, auf das Auto zurückzugreifen. Aber unsere Kinder haben verstanden, dass es auch anders geht.“ Anja Kocevar, Götzis
Das Experiment habe viel Spaß gemacht, die Familie werde auch in Zukunft bevorzugt auf öffentliche Verkehrsmittel setzen. Was sie anderen Familien rät, die die Fahrt mit Bus und Bahn als stressig empfinden? „Einfach ausprobieren. Für mich ist die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel Entlastung, weil die Kinder mit Entdecken beschäftigt sind und mir eine Verschnaufpause erlauben“, erklärt Anja. Auch wenn man sich in Teilbereichen des Alltags etwas anders organisieren müsse: „Es ist nicht nur machbar, es macht sogar Spaß“, ist sie überzeugt.